1879, Preußen/Deutsches Kaiserreich, Wilhelm „der Große“. 20-Mark-Goldmünze. Prägejahr: 1879 Referenz: KM-505. Prägeort: Berlin (A) Material: Gold (.900) Durchmesser: 22 mm Gewicht: 7,97 g Vorderseite: Kopf von Wilhelm I. „dem Großen“ rechts. Legende: WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN / A Rückseite: Deutsche Krone über heraldischem Adler mit Schild und Wappen des Königreichs Preußen auf der Brust. Legende: DEUTSCHES REICH 1879 * 20 MARK * Wilhelm I., auch bekannt als Wilhelm der Große [Zitat erforderlich] (William Frederick Louis, deutsch: Wilhelm Friedrich Ludwig) (22. März 1797 – 9. März 1888) aus dem Hause Hohenzollern war König von Preußen (2. Januar 1861 – 9. März 1888) und der erste deutsche Kaiser (18. Januar 1871 – 9. März 1888). Unter der Führung von Wilhelm und seinem Ministerpräsidenten Otto von Bismarck erreichte Preußen die Einigung Deutschlands und die Gründung des Deutschen Reiches. Am 2. Januar 1861 starb Friedrich Wilhelm und Wilhelm bestieg den Thron als Wilhelm I. von Preußen. Er erbte einen Konflikt zwischen Friedrich Wilhelm und dem liberalen Parlament. Er galt als politisch neutrale Person, da er sich weniger in die Politik einmischte als sein Bruder. Wilhelm fand dennoch eine konservative Lösung für den Konflikt: Er ernannte Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten. Nach der preußischen Verfassung war der Ministerpräsident ausschließlich dem König und nicht dem Parlament verantwortlich. Bismarck sah sein Arbeitsverhältnis zu Wilhelm gern als das eines Vasallen gegenüber seinem feudalen Vorgesetzten. Dennoch war es Bismarck, der die Politik, sowohl die Innen- als auch die Außenpolitik, tatsächlich leitete; mehrfach erlangte er Wilhelms Zustimmung, indem er mit Rücktritt drohte. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurde Wilhelm am 18. Januar 1871 im Schloss Versailles zum deutschen Kaiser ausgerufen. Der Titel „Deutscher Kaiser“ wurde von Bismarck nach Diskussionen bis zum (und nach dem) Tag der Proklamation sorgfältig ausgewählt. Wilhelm akzeptierte diesen Titel widerwillig, da er den Titel „Kaiser von Deutschland“ vorgezogen hätte, was jedoch für die föderierten Monarchen inakzeptabel war und auch einen Anspruch auf Länder außerhalb seiner Herrschaft (Österreich, Schweiz, Luxemburg usw.) signalisiert hätte. Der Titel „Kaiser der Deutschen“, wie 1848 vorgeschlagen, wurde ausgeschlossen, da er sich als „von Gottes Gnaden“ gewählt betrachtete und nicht als vom Volk wie in einer demokratischen Republik. Durch diese Zeremonie wurde der Norddeutsche Bund (1867-1871) in das Deutsche Reich („Kaiserreich“, 1871-1918) umgewandelt. Dieses Reich war ein Bundesstaat; der Kaiser war Staatsoberhaupt und Präsident (primus inter pares – Erster unter Gleichen) der föderierten Monarchen (der Könige von Bayern, Württemberg, Sachsen, der Großherzöge von Baden, Mecklenburg, Hessen sowie anderer Fürstentümer, Herzogtümer und der Senate der freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen). Am 11. Mai 1878 scheiterte Max Hödels Attentat auf Wilhelm in Berlin. Ein zweiter Versuch wurde am 2. Juni 1878 vom Anarchisten Karl Nobiling unternommen, der Wilhelm verwundete, bevor er Selbstmord beging. Diese Versuche dienten als Vorwand für die Einführung des Sozialistengesetzes, das von Bismarcks Regierung mit Unterstützung der Mehrheit des Reichstags am 18. Oktober 1878 zur Bekämpfung der sozialistischen und Arbeiterbewegung eingeführt wurde. Die Gesetze entzogen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ihre Rechtspersönlichkeit; sie verboten alle Organisationen, Arbeitermassenorganisationen und die sozialistische und Arbeiterpresse, verfügten die Beschlagnahme sozialistischer Literatur und setzten Sozialdemokraten Repressalien aus. Die Gesetze wurden alle zwei bis drei Jahre verlängert. Trotz dieser Repressalienpolitik wuchs der Einfluss der Sozialdemokratischen Partei unter den Massen. Unter dem Druck der Massenbewegung der Arbeiterklasse wurden die Gesetze am 1. Oktober 1890 aufgehoben. In seinen Memoiren beschreibt Bismarck Wilhelm als einen altmodischen, höflichen, unfehlbar höflichen Gentleman und einen echten preußischen Offizier, dessen gesunder Menschenverstand gelegentlich durch „weibliche Einflüsse“ untergraben wurde.