1 Thaler Schweiz Silber

Metall:
Staat:
Ausgabejahre:
1621

Katalog Verweise:
  HMZ-2-897

Schweizer Kantone, St. Gallen. Große Silbertalermünze.
Nennwert: Taler
Referenz: Davenport 4677, KM-61.
Münzstätte: St. Gallen (St. Gallen, Schweiz)
Durchmesser: 41,2 mm
Gewicht: 27,01 g
Material: Silber
Vorderseite: Bär mit juwelenbesetztem Halsband, der innerhalb der Perlenbordüre nach links geht.
Ende: MO . NEIN . ZIVIT. SANGALLENSIS. 1621 *
Rückseite: Krone über nimbiertem heraldischem Doppeladler.
Legende: SOLI * DEO * OPT: MAX: LAVS: ET * GLORIA
Der Ursprung des Bären als Symbol von St. Gallen geht auf eine Legende zurück. Der Legende nach traf der irische Missionar Gallus um 600 n. Chr., als er beschloss, ein Kloster in der Nähe des Flusses Steinach zu errichten, auf einen hungrigen Bären. Gallus fütterte den Bären mit Brot, und im Gegenzug half ihm der Bär, Holz für das Gebäude zu sammeln. In Anerkennung seiner Bedeutung für die Gründung von St. Gallen wurde der Bär zum Symbol der Stadt.
Einer der ersten Bürgermeister von St. Gallen dürfte einer der schillerndsten sein: Ulrich Varnbüler. Hans, der Vater von Ulrich, war im frühen 14. Jahrhundert in St. Gallen, Schweiz, führend in den Stadtangelegenheiten. Ulrich trat in den frühen 1460er Jahren in die öffentlichen Angelegenheiten ein und sammelte die verschiedenen Ämter und Ehren, die einem talentierten und ehrgeizigen Mann zustehen. Als Feldkommandant der St. Galler Truppen in den Burgunderkriegen bewies er hervorragende Qualitäten. In der Schlacht von Grandson im Jahr 1476 gehörte er mit seinen Truppen zu den Vormarscheinheiten der Eidgenossenschaft und nahm an deren berühmtem Angriff teil. (Ein großes Gemälde von Ulrich, der triumphierend zum Heldenempfang in St. Gallen zurückkehrt, ist noch in St. Gallen zu sehen.) Nach dem Krieg vertrat er St. Gallen oft in verschiedenen Parlamenten der Eidgenossenschaft. Im Dezember 1480 wurde ihm erstmals die Stelle eines Bürgermeisters angeboten. Von da an bekleidete er mehrere führende städtische Positionen und galt als intellektueller und politischer Führer. Laut Vadian, der seine Zeitgenossen gut verstand, „war Ulrich ein sehr intelligenter, aufmerksamer und eloquenter Mann, der das Vertrauen der Bürger in hohem Maße genoss.“ Sein Ruf bei den Konföderierten war ebenfalls beträchtlich. Ende der 1480er Jahre geriet er jedoch in einen Konflikt, der schwerwiegende negative Folgen für ihn und die Stadt, deren Bürgermeister er war, haben sollte.
1463 hatte Ulrich Rösch die Leitung des Klosters St. Gallen übernommen. Er war ein ehrgeiziger Prälat, dessen Ziel es war, die Abtei nach den Verlusten der Appenzellerkriege mit allen Mitteln wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Seine rastlosen Ambitionen verletzten die politischen und materiellen Interessen seiner Nachbarn. Als er mit Hilfe des Papstes und des Kaisers den Plan zur Verlegung des Klosters nach Rorschach am Bodensee umsetzte, stieß er auf heftigen Widerstand der St. Galler Bürgerschaft, anderer Geistlicher und des Appenzeller Adels im Rheintal waren um ihre Bestände besorgt. Zu diesem Zeitpunkt trat Varnbüler in den Konflikt mit dem Prälaten ein. Er wollte den Machtzuwachs in der Abtei begrenzen und gleichzeitig die in ihrer Entwicklung eingeschränkte Macht der Stadt stärken. Zu diesem Zweck nahm er Kontakt zu Bauern und Appenzellern (angeführt vom fanatischen Hermann Schwendiner) auf, die eine Möglichkeit suchten, den Abt zu schwächen. Zunächst protestierte er beim Abt und den Vertretern der vier eidgenössischen Trägerkantone (Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus) gegen den Bau der neuen Abtei in Rorschach. Dann ließ er am 28. Juli 1489 bewaffnete Truppen aus St. Gallen und Appenzell die bereits im Bau befindlichen Gebäude zerstören. Als der Abt sich bei den Eidgenossen über die Schäden beschwerte und vollen Schadensersatz forderte, antwortete Ulrich mit einer Gegenklage und wies in Zusammenarbeit mit Schwendiner die Schlichtungsbemühungen der überparteilichen Eidgenossen ab. Er motivierte die Geistlichen von Wil bis Rorschach, ihre Loyalität gegenüber der Abtei aufzugeben und sprach sich auf der Gemeindeversammlung von Waldkirch, wo der Volksbund gebildet wurde, gegen die Abtei aus. Er sei zuversichtlich, dass die vier Trägerkantone aufgrund der herrschenden Spannungen zwischen dem Bund und dem Schwabenbund nicht gewaltsam eingreifen würden. In seinem Entschluss wurde er dadurch gestärkt, dass ihn die St. Galler Bevölkerung 1490 erneut zum obersten Magistrat wählte.
Anfang 1490 beschlossen die vier Kantone jedoch, ihrer Pflicht gegenüber der Abtei nachzukommen und mit einer Streitmacht in den Kanton St. Gallen einzumarschieren. Die Appenzeller Bevölkerung und die örtlichen Geistlichen unterwarfen sich dieser Streitmacht ohne nennenswerten Widerstand, während sich die Stadt St. Gallen auf einen Kampf bis zum Ende vorbereitete. Als sie jedoch erfuhren, dass ihre Landsleute den Kampf aufgegeben hatten, verloren sie das Vertrauen; Das Endergebnis war, dass sie einen Friedenspakt schlossen, der die Machtbefugnisse der Stadt stark einschränkte und die Stadt mit schweren Strafen und Wiedergutmachungszahlungen belastete. Ulrich, überwältigt von der Verantwortung für seine politischen Entscheidungen, geriet angesichts des herannahenden Feindes, der ihn festnehmen wollte, in Panik. Sein Leben war in großer Gefahr und er musste sich als Bote verkleiden und aus der Stadt fliehen. Er machte sich auf den Weg nach Lindau und nach Innsbruck an den Hof von König Maximilian. Die Sieger beschlagnahmten seine Besitztümer, die ausserhalb der Stadt St. Gallen lagen, und verbannten ihn aus den Grenzen der Eidgenossenschaft. Daraufhin beantragte Ulrich (ebenso wie Schwendiner, der mit ihm geflohen war) beim kaiserlichen Hof die Rückgabe seines Eigentums. Die Klage wurde von Friedrich II. und Maximilian unterstützt und der Prozess sollte sich über Jahre hinziehen. Nach seinem Tod im Jahr 1496 wurde es von Ulrichs Söhnen Hans und Ulrich weitergeführt, die schließlich die Besitztümer zurückeroberten. Allerdings ergaben sich aus dem Gerichtsverfahren weitere politische Konsequenzen, denn die Eidgenossenschaft übernahm die Stadt St. Gallen und lehnte das Vordringen des Reiches ab. Der Konflikt stärkte somit das Verhältnis zwischen der Eidgenossenschaft und der Stadt St. Gallen. Andererseits verstärkte die Angelegenheit die Entfremdung zwischen der Schweiz und dem Deutschen Reich, die schließlich infolge des Schwabenkrieges eine völlige Trennung bedeuten würde.
Varnbüler ist außerdem in einem berühmten Holzschnitt von Albrecht Dürer verewigt, der Teil der Holzschnittsammlung der Smithsonian Institution ist (siehe dort). Von den Varnbüler-Söhnen wurde der Ältere (Hans/Johann) Bürgermeister von Lindau. Er ist Patriarch der badischen und württembergischen Varnbüler.

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