1969, Schweiz (Eidgenossenschaft). Silbermünzen zu 5 Franken.
Referenz: KM-40. Nennwert: 5 Francs (5 Franken) Prägedatum: 1969. Material: Silber (835). Gewicht: 14,97 g. Durchmesser: 32 mm.
Vorderseite: Büste von Wilhelm Tell (Schweizer Volksheld) rechts. Legende: CONFOEDERATIO HELVETICA
Rückseite: Wertangabe (5 Fr.) über Schweizer, flankiert von Blumen. Datum (1969) und Münzinitiale (B) darunter.
Wilhelm Tell (in den vier Sprachen der Schweiz: Deutsch: Wilhelm Tell; Französisch: Guillaume Tell; Italienisch: Guglielmo Tell; Rätoromanisch: Guglielm Tell) ist ein Volksheld der Schweiz. Seine Legende ist in einer Schweizer Chronik aus dem späten 15. Jahrhundert festgehalten.
Es spielt in der Zeit der Gründung der Alten Eidgenossenschaft im frühen 14. Jahrhundert. Der Legende zufolge war Tell ein ausgezeichneter Armbrustschütze, der Gessler, einen tyrannischen Vogt des habsburgischen Österreichs in Altdorf, Uri, ermordete.
Neben Arnold Winkelried ist Tell eine zentrale Figur des Schweizer Patriotismus, wie er während der Wiederherstellung der Eidgenossenschaft nach der napoleonischen Ära errichtet wurde.
Zur Tellsage gibt es mehrere Erzählungen. Die frühesten Quellen berichten vom Apfelschuss, von Tells Flucht und dem darauf folgenden Aufstand. Die Ermordung Gesslers wird im Tellenlied nicht erwähnt, ist aber bereits im Bericht des Weissen Buchs von Sarnen enthalten.
Die Legende, die Tschudi (ca. 1570) erzählte, geht wie folgt: Wilhelm Tell, der ursprünglich aus Bürglen stammte, war als starker Mann und Meisterschütze mit der Armbrust bekannt. Zu seiner Zeit versuchten die habsburgischen Kaiser von Österreich, Uri zu beherrschen. Albrecht (oder Hermann) Gessler, der neu ernannte österreichische Vogt von Altdorf, errichtete auf dem zentralen Platz des Dorfes eine Stange, hängte seinen Hut darauf und verlangte, dass sich alle Stadtbewohner vor dem Hut verneigen. Am 18. November 1307 besuchte Tell mit seinem jungen Sohn Altdorf und ging am Hut vorbei, weigerte sich öffentlich, sich davor zu verneigen, und wurde deshalb verhaftet. Gessler – fasziniert von Tells berühmter Treffsicherheit, aber auch verärgert über dessen Trotz – erdachte eine grausame Strafe: Tell und sein Sohn sollten hingerichtet werden, aber er könne sein Leben wiedergutmachen, indem er in einem einzigen Versuch einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Walter schoss. Tell spaltete den Apfel mit einem Bolzen aus seiner Armbrust.
Doch Gessler bemerkte, dass Tell zwei Armbrustbolzen aus seinem Köcher genommen hatte, nicht einen. Bevor er Tell freiließ, fragte er ihn nach dem Grund. Tell antwortete, wenn er seinen Sohn getötet hätte, hätte er den zweiten Bolzen gegen Gessler selbst verwendet. Gessler war wütend und ließ Tell fesseln. Er wurde zu Gesslers Schiff gebracht, um ihn zu seinem Schloss in Küssnacht zu bringen, wo er sein neu gewonnenes Leben in einem Verlies verbringen sollte. Doch als ein Sturm auf dem Vierwaldstättersee aufkam, befürchteten die Soldaten, dass ihr Boot sinken könnte, und ließen Tell losbinden, sodass er mit all seiner berühmten Kraft das Boot steuern konnte. Tell nutzte die Gelegenheit zur Flucht und sprang an der felsigen Stelle, die heute als Tellsplatte bekannt ist und von der Tellskapelle verewigt wurde, aus dem Boot.
Tell lief querfeldein nach Küssnacht. Als Gessler ankam, ermordete Tell ihn mit dem zweiten Armbrustbolzen auf einem Abschnitt der Straße, die zwischen Immensee und Küssnacht durch den Fels geschlagen war und heute als Hohle Gasse bekannt ist. Tells Kampf für die Freiheit löste einen Aufstand aus, bei dem er eine führende Rolle spielte. Dies gab den Anstoß für die Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In der Schlacht am Morgarten 1315 kämpfte er erneut gegen Österreich. Tschudi hat auch einen Bericht über Tells Tod im Jahr 1354, wonach er getötet wurde, als er versuchte, ein Kind vor dem Ertrinken im Schächenbach in Uri zu retten.