Stückelung: Taler
Prägezeit: 1577-1595
Staat: Heiliges Römisches Reich
Münzort: Hall in Tirol (Österreich).
Referenz: Davenport 8102, Voglhuber 87/IV, Tursky 271. Gewicht: 28,17 g
Durchmesser: 40mm
Material: Silber
Vorderseite: Gekrönte Halbbüste von Ferdinand II. nach rechts, in verzierter Rüstung und mit schulterndem Zepter.
Kommentar: Die Rüstung des Erzherzogs ist mit Rosetten verziert!
Legende: . FERDINAND : D : G : ARCHIDVX . AVSTRIAE .
Rückseite: Großes, gekröntes Wappen innerhalb der feuereisernen Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, dessen Legende sich darunter befindet.
Kommentar: Das zentrale Schild trägt den Tiroler Adler, die Burgen und Löwen sind das Wappen von Kastilien und León (spanisches Königshaus)!
Legende: . DVX . BVRGVNDIAE – COMES . TIROLIS .Ferdinand II., Erzherzog von Hinterösterreich (Linz, 14. Juni 1529 – 24. Januar 1595) war Herrscher von Hinterösterreich einschließlich Tirol.Erzherzog Ferdinand von Österreich war der zweite Sohn von Ferdinand I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, und Anna von Böhmen und Ungarn. Er war ein jüngerer Bruder von Kaiser Maximilian II. Auf Geheiß seines Vaters wurde er 1547 mit der Verwaltung Böhmens beauftragt. Außerdem leitete er 1556 den Feldzug gegen die Türken in Ungarn.1557 heiratete er heimlich Philippine Welser, die Tochter eines Patriziers aus Augsburg, mit der er mehrere Kinder hatte. Die Heirat wurde von Kaiser Ferdinand I. erst 1559 unter der Auflage der Geheimhaltung genehmigt. Die Kinder sollten den Namen „von Österreich“ erhalten, wären aber nur dann erbberechtigt, wenn das Haus Habsburg in männlicher Linie vollständig aussterben würde (siehe auch: morganatische Ehe). Die Söhne aus dieser Ehe erhielten den Titel Markgraf von Burgau, einem alten habsburgischen Besitz in Hinterösterreich. Der jüngere der Söhne, der seinen Vater überlebte, erhielt später den Fürstenrang und wurde Fürst zu Burgau. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1564 erhielt Ferdinand nach dem Testament seines Vaters die Herrschaft über Tirol und andere hinterösterreichische Besitztümer. Er blieb jedoch bis 1567 Statthalter von Böhmen in Prag, was dem Wunsch seines Bruders Maximilian II. entsprach. In seinen eigenen Ländern sorgte Ferdinand dafür, dass sich die katholische Gegenreformation durchsetzte. Da er ein eifriger Kunstsammler war, wurde zu seiner Zeit die Sammlung des berühmten Schlosses Ambras begonnen. Er hatte bereits während seiner Zeit in Böhmen damit begonnen und sie später nach Tirol verlegt. Insbesondere die Porträtgalerie und die Rüstungssammlung waren sehr kostspielig, weshalb der Erzherzog hohe Schulden angehäuft hatte. Heute befinden sich diese Sammlungen im Kunsthistorischen Museum in Wien. Nach dem Tod Philippines 1580 heiratete er 1582 Anna Katharina, eine Tochter Wilhelms I., Herzogs von Mantua. Erzherzog Ferdinand starb am 24. Januar 1595. Da seine Söhne aus der ersten Ehe keinen Anspruch auf das Erbe hatten und die zweite nur überlebende Töchter hervorbrachte, wurde Tirol mit den anderen habsburgischen Linien wiedervereinigt. Seine Tochter aus der Mantuanischen Ehe wurde Kaiserin Anna, Gemahlin Kaiser Matthias, der sein weiterösterreichisches Erbe erhielt.