Staaten/Länder -> Republic of Zaire (1971 - 1997)      

parent states
 
  Demokratische Republik Kongo
 

Republic of Zaire (1971 - 1997)

Poland - 200 Zlotys 1974 - People's Republic, Silver
Verkauft für: $11.0
Poland - 200 Zlotys 1974 - People's Republic, Silver
BONN (Weimar Republic) 10 Pfennig 1920 - Iron - Emergency Money - XF/aUNC -2847*
Verkauft für: $3.0
BONN (Weimar Republic) 10 Pfennig 1920 - Iron - Emergency Money - XF/aUNC -2847*
DOMINICAN REPUBLIC 1 Peso 1988 - Discovery of America - aUNC - 2992
Verkauft für: $5.0
DOMINICAN REPUBLIC 1 Peso 1988 - Discovery of America - aUNC - 2992
  Republic of Zaire (1971 - 1997)from the Wikipedia Read original article
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Zaire (Begriffsklärung) aufgeführt.
Zaïre
Zaire
Flag of Zaire.svg Coats of arms of Zaire 1971-1997.svg
Staatsflagge (1971–1997) Wappen Zaires
Flag of Congo-Kinshasa (1966-1971).svg Kongo-KinshasaDemokratische Republik Kongo Flag of the Democratic Republic of the Congo (1997-2003).svg/Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg
Amtssprachen Französisch, daneben auch Kikongo,
Lingala, Tschiluba und Swahili
Hauptstadt Kinshasa
Staatsform Republik
Regierungsform Autoritäres Einparteiensystem
Präsident Mobutu Sese Seko
Existenzzeitraum 27. Oktober 19711997
Währung Zaïre
Nationalhymne La Zaïroise
Lage Zaires in Afrika

Zaire (französisch Zaïre) war vom 27. Oktober 1971 bis zum 17. Mai 1997 der Name der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika.

Zaire war der dritte Name, den die ehemalige Kolonie Belgisch-Kongo seit der Unabhängigkeit von Belgien 1960 erhielt. Unabhängig geworden unter der Bezeichnung Republik Kongo, die wegen der Namensähnlichkeit mit dem Nachbarstaat Kongo-Léopoldville genannt wurde, erhielt es 1964 den Namen Demokratische Republik Kongo zur Unterscheidung vom Nachbarland kongolesische Republik (Kongo-Brazzaville).

Gründe für die Neubenennung[Bearbeiten]

Hatte die erste Umbenennung mit der Unterscheidung vom Nachbarland noch praktische Gründe, war der Anspruch hinter dem Namen Zaire eine behauptete „Afrikanisierung“ des Staatsnamens.

Mobutu Sese Seko 1983

Die Umbenennung des Staatsnamens geschah auf Weisung des diktatorisch regierenden Präsidenten Joseph-Désiré Mobutu, der seinen eigenen Namen in Mobutu Sese Seko (genauer: Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa Zabanga) „zairisierte“. Mobutu hatte sich 1965 im Gefolge der sogenannten Kongo-Wirren an die Macht geputscht und tatsächlich existierten zu seinem Amtsantritt etliche Ortsbezeichnungen im Kongo, die auf die koloniale Vergangenheit des Landes verwiesen. So hieß die Hauptstadt noch Léopoldville, nach dem belgischen König Leopold II., unter dessen Herrschaft die brutalste Phase kolonialer Ausbeutung des Kongo stattgefunden hatte, die unter dem Namen Kongogräuel weltweite Empörung ausgelöst hatte. Die Umbenennung in Kinshasa war daher für den souveränen Staat nur konsequent.

Die Umbenennungspolitik wurde unter Mobutu jedoch Teil einer Staatsideologie, die als Authenticité oder Mobutismus bezeichnet wurde. Unter der Überschrift der Authenticité wurden die Umbenennungen von Orten und Personen (christliche Vornamen sollten afrikanisiert werden) grundsätzlich als Befreiung von kolonialer Entwürdigung und Neokolonialismus ideologisch überhöht, auch in Fällen, in denen diese Argumentation auf schwachen Füßen stand. Die Staatsbezeichnung „Kongo“ etwa konnte kaum auf koloniale Wurzeln zurückgeführt werden, da sie bereits der Name des Königreichs Kongo war, und die neue Bezeichnung „Zaire“ hatte im Land keinerlei Tradition.

Herkunft des Begriffs[Bearbeiten]

Der Begriff „Zaire“ ist selbst europäischen Ursprungs: Zur Zeit der ersten Kontakte mit den Portugiesen im 15. Jahrhundert waren nzere oder nzadi („der Fluss, der alle Flüsse schluckt“[1]) die von der einheimischen Bevölkerung verwendete Bezeichnung für den Unterlauf des Kongo. Die Portugiesen verballhornten dies schließlich zu „Zaire“.[2] Bis heute besteht am Unterlauf des Kongo in Angola die Provinz Zaire.

Geschichte Zaires[Bearbeiten]

Die Geschichte Zaires ist eine Phase der Geschichte der Demokratischen Republik Kongo, siehe daher den entsprechenden Abschnitt in Geschichte der Demokratischen Republik Kongo.

Historische Bezeichnungen[Bearbeiten]

Historische Namensgebung der Territorien des Kongo

Ehemalige Belgische Kolonie Ehemalige Französische Kolonie(A) Ehemaliges Portugiesisches Protektorat
ab 1877 kolonialisiert 1880er kolonialisiert(G) ab 1885 Portugiesisch-Kongo
ab 1885 Kongo-Freistaat ab 1903 Mittelkongo
ab 1908 Belgisch-Kongo 1910 Französisch-Kongo
ab 1958 Republik Kongo
Unabhängigkeit am 30. Juni 1960 Unabhängigkeit am 15. August 1960
1960 Republik Kongo (genannt Kongo-Léopoldville)
1960 Proklamation der Freien Republik Kongo durch lumumbistische Aufständische (von 26 Staaten anerkannt, nach etwa einem Jahr von Regierungstruppen zerschlagen)
1960 Kongolesische Republik (genannt Kongo-Brazzaville) 1956 Portugiesisch-Kongo unter gemeinsamer Verwaltung mit Angola
1961 Bundesrepublik Kongo (genannt Kongo-Léopoldville)[1],[2]
1964 Proklamation der Volksrepublik Kongo durch Aufständische in Stanleyville (nur von 7 Staaten anerkannt, nach wenigen Monaten von Regierungstruppen zerschlagen)
1964 Demokratische Republik Kongo (genannt Kongo-Léopoldville) [3] 1965 Republik Kongo (genannt Kongo-Brazzaville)
1966 Demokratische Republik Kongo (genannt Kongo-Kinshasa)
1971 Republik Zaïre 1969 Volksrepublik Kongo 1974 Portugiesisch-Kongo von Angola besetzt
1991/92 (Kongo-Zaïre)
Verfassungsentwurf der von Mobutu suspendierten Nationalen Souveränen Konferenz
seit 1997 Kongo Demokratische RepublikDemokratische Republik Kongo Demokratische Republik Kongo seit 1991 Kongo RepublikRepublik Kongo Republik Kongo seit 1975 Cabinda, Provinz (Exklave) von AngolaAngola Angola
(G) 1888–1910 auch Gabun Teil von Französisch-Kongo

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Peter Forbath: The River Congo. The Discovery, Exploration and Exploitation of the World's Most Dramatic River. Harper & Row, New York 1977, ISBN 978-0-06-122490-4, S. 74
  2. Dominic Johnson: Kongo. Kriege, Korruption und die Kunst des Überlebens. 2. aktualisierte Auflage. Brandes & Apsel, Frankfurt a. M. 2009, ISBN 978-3-86099-743-7, S.44