Salzburg, Graf Hieronymus Collerdo. Seltene Golddukatenmünze.
Prägejahr: 1780 Nennwert: Dukat Prägeort: Salzburg (Österreich) Referenz: Friedberg 880, Zöttl 3154, KM-438. Münzmeister: Franz Xavier Matzenkopf Jr. (M, Stempelschneider) Material: Gold (.986) Durchmesser: 22 mm Gewicht: 3,49 g
Vorderseite: Büste des Grafen rechts im geistlichen Ornat, Titel als Erzbischof, Reichsfürst und Primas von Deutschland. Legende: HIERONYMVS DGA & PSASLNG PRIM.
Rückseite: Gekrönte, mit einem Mantel und einem Hut versehene, mit Quasten und einem Kreuz versehene, längliche Arme im Laubwerk. Im Hintergrund gekreuztes Schwert und Bischofsstab. Kommentar: Über ovalen Armen der Hut eines päpstlichen Legaten, der den Status des Fürstbischofs in der katholischen Kirche zeigt! Abschnitt: 1788
Der Graf gilt als erster Förderer von Wolfgang Amadeus Mozart. Er war außerordentlich verärgert über Mozarts häufige Abwesenheit. Nach zahlreichen Auseinandersetzungen entließ er ihn schließlich mit den Worten: „Mai er verlassen, ich brauche ihn nicht!“. Leopold Mozart blieb in Salzburg, „beklagte aber weiterhin den fehlenden Ersatz für weggegangene oder verstorbene Musiker und das daraus resultierende Chaos in der Hofmusik.“ Colloredo „spielte manchmal Geige in der Hofkapelle.“
Graf Hieronymus Joseph Franz de Paula Graf Colloredo von Wallsee und Melz (31. Mai 1732 in Wien, Österreich – 20. Mai 1812 in Wien) war ab 1761 Fürstbischof von Gurk und von 1771 bis 1803, als das Erzbistum säkularisiert wurde, Fürsterzbischof von Salzburg.
Er war der zweite Sohn des Grafen Rudolf Wenzel Joseph Colloredo von Wallsee und Melz (1706–1788), eines hochrangigen kaiserlichen Beamten. Er wurde an der Theresianischen Militärakademie ausgebildet und hatte verschiedene kirchliche Ämter inne.
Das Fürsterzbistum Salzburg wurde im Dezember 1771 vakant und (unter erheblichem Druck des kaiserlichen Hofes in Wien) wurde er am 14. März 1772 im 13. Wahlgang zum Fürsterzbischof gewählt. Laut Clive (1993) „war es eine unpopuläre Wahl in Salzburg, dessen Bürger ihm gegenüber bis zum Ende kühl blieben.“
Colloredo war Herrscher von Salzburg, als die langjährige Regelung, diesen souveränen Staat unter die Herrschaft eines Erzbischofs zu stellen, endete. Am 12. Dezember 1801, als französische Truppen unter Napoleon kurz davor standen, die Stadt zu besetzen, floh Colloredo aus der Stadt und kehrte nie wieder zurück. Das politische Schicksal Salzburgs war zunächst die Säkularisierung (sie wurde dem Großherzog der Toskana zugesprochen, der seinen Staat verloren hatte), dann die Eingliederung in Österreich (1805), dann in Bayern (1809) und schließlich die dauerhafte Eingliederung in Österreich (1816). Colloredo blieb das kirchliche Oberhaupt der Diözese. Laut Clive „war er äußerst autokratisch und seine diktatorische Haltung sorgte zeitweise für die Feindseligkeit des Domkapitels und der städtischen Beamten.“