10 Lira Italian city-states Silber

1807, Toskana, Charles Louis. Silbermünze 1½ Francescone (10 Lire).

Prägejahr: 1807 Prägeort: Pisa (Italien) Nennwert: 1½ Francescone (10 Lire) Region: Italienische Staaten, Toskana (Königreich) Referenz: Davenport 152, KM-C49.2. Gewicht: 39,21 g Durchmesser: 44 mm Material: Silber

Vorderseite: Büsten von Charles Louis (als Herrscher) und Maria Louisa (als Regentin) vis á vis. Legende: CAROLVS . LVD . D . G . REX . ETR & M . ALOYSIA . R . RECTRIX I. I . H . H . (Hammer) (PISIS-Monogramm)

Rückseite: Gekröntes Mehrfachwappen mit einer Kette des Goldenen Vlieses drumherum und drei hängenden Sternorden. Legende: DOMINE SPES MEA – A IUVENTUTE MEA . / PISIS 1806 Kommentar: Königliches spanisches Wappen des Löwen und von Kastilien im inneren Schild!

Maria Luisa von Spanien (spanisch: Maria Luisa Josefa Antonietta Vicentia y Borbón-Parma; 6. Juli 1782 – 13. März 1824) war eine Tochter von Karl IV. von Spanien. Sie heiratete Ludwig von Bourbon-Parma und war Königin von Etrurien und später Herzogin von Lucca.

Während ihrer Regentschaft gründete Maria Luisa eine Schule für höhere Naturwissenschaften, das Museum für Physik und Naturgeschichte in Florenz. Um sich beim Florentiner Volk beliebt zu machen, veranstaltete sie im Palazzo Pitti prunkvolle Empfänge für Künstler, Schriftsteller und Regierungsvertreter. In der Loggia del Lonzi gab sie ein großes Fest für 200 kleine Jungen und Mädchen aus Arbeiterfamilien. Nach dem Bankett durften sie Teller, Gläser, Löffel und Servietten mit nach Hause nehmen, während die Regentin von einer im Palazzo de la Signorina errichteten Plattform aus zusah.

Das Königreich Etrurien (italienisch: Regno di Etruria) war ein Königreich, das den größten Teil der Toskana umfasste und zwischen 1801 und 1807 existierte. Es erhielt seinen Namen von Etruria, der alten römischen Bezeichnung für das Land der Etrusker. Es entstand durch den Vertrag von Aranjuez, der am 21. März 1801 unterzeichnet wurde. Im Rahmen eines größeren Abkommens zwischen dem napoleonischen Frankreich und Spanien wurden die Bourbonen von Parma für den Verlust ihrer Gebiete in Norditalien entschädigt, die seit 1796 von französischen Truppen besetzt waren: Im Gegenzug für den Verzicht Ferdinands, Herzogs von Parma, auf seine Ansprüche wurde sein Sohn Ludwig mit dem Königreich Etrurien entschädigt, einem neuen Königreich, das aus dem alten Großherzogtum Toskana hervorging. Um den Bourbonen Platz zu machen, wurde der habsburgische Großherzog der Toskana, Ferdinand III., vertrieben und mit dem säkularisierten Land des Erzbischofs von Salzburg entschädigt. Der erste König, Ludwig I., starb jung im Jahr 1803 und sein junger Sohn Karl Ludwig folgte ihm als König Ludwig II. Seine Mutter Maria Luisa von Spanien, Königin von Etrurien, wurde zur Regentin ernannt. 1807 löste Napoleon das Königreich erneut auf und gliederte es in Frankreich ein, wobei er es in drei französische Départements aufteilte. Dem König und seiner Mutter wurde der Thron eines neuen Königreichs Nordlusitanien (im Norden Portugals) versprochen, doch dieser Plan wurde wegen des Bruchs zwischen Napoleon und den spanischen Bourbonen im Jahr 1808 nie verwirklicht. Nach Napoleons Sturz im Jahr 1814 wurde die Toskana selbst an ihre habsburgischen Großherzöge zurückgegeben. 1815 wurde das Herzogtum Lucca aus der Toskana herausgelöst, als vorübergehende Entschädigung für die Bourbonen von Parma, bis diese 1847 ihre Herrschaft über Parma wieder aufnehmen konnten.