1870, Uruguay (Republik). Große 4-Centesimos-Kupfermünze. Prägejahr: 1870. Referenzen: KM-13. Prägeort: Paris (A). Nennwert: 4 Centesimos. Zusammensetzung: Kupfer. Gewicht: 20,01 g. Durchmesser: 35 mm. Vorderseite: Sonne mit Sonnenstrahlen darum. Datum (1869) darunter, flankiert von Sonderzeichen. Legende: REPUBLICA ORIANTAL DEL URUGUAY (Sonderzeichen) 1869 (Sonderzeichen). Rückseite: Wert (4) im inneren Kreis, darüber Banner mit Nennwert (CENTIMOS). Alles innerhalb eines Palmenkranzes. Uruguay ist ein Land im südöstlichen Teil Südamerikas. Colonia del Sacramento, eine der ältesten europäischen Siedlungen Uruguays, wurde 1680 von den Portugiesen gegründet. Montevideo wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von den Spaniern als militärische Festung gegründet. Uruguay erlangte seine Unabhängigkeit 1811–1828 nach einem Dreikampf zwischen Spanien, Argentinien und Brasilien. Es ist eine konstitutionelle Demokratie, in der der Präsident sowohl die Rolle des Staatsoberhaupts als auch des Regierungschefs innehat. Der uruguayische Bürgerkrieg, auch bekannt als „Guerra Grande“, war eine Reihe bewaffneter Konflikte, die von 1839 bis 1851 zwischen der Colorado-Partei und der Nationalen Partei in Uruguay stattfanden. Die beiden Parteien erhielten Unterstützung aus dem Ausland, darunter sowohl aus Nachbarländern wie dem Kaiserreich Brasilien und der Argentinischen Konföderation als auch aus imperialen Mächten, vor allem dem Britischen Kaiserreich und dem Königreich Frankreich, aber auch aus einer Legion italienischer Freiwilliger, darunter Guiseppe Garibaldi. Die neunjährige Belagerung von Montevideo regte die Fantasie europäischer Schriftsteller wie Alexandre Dumas an. Nach dem „Guerra Grande“ kam es zu einem starken Anstieg der Zahl der Einwanderer, vor allem aus Italien und Spanien. Die Zahl der Einwanderer war von 48 % der Bevölkerung im Jahr 1860 auf 68 % im Jahr 1870 gestiegen. 1868. In den 1870er Jahren kamen weitere 100.000 Europäer, so dass 1879 etwa 438.000 Menschen in Uruguay lebten, ein Viertel davon in Montevideo. 1857 wurde die erste Bank eröffnet, drei Jahre später begann man mit dem Bau eines Kanalsystems, der ersten Telegrafenlinie und der Eisenbahnverbindung zwischen der Hauptstadt und dem Umland. Die Wirtschaft erlebte nach dem „Guerra Grande“ einen steilen Aufschwung, vor allem in der Viehzucht und im Viehexport. Zwischen 1860 und 1868 stieg die Zahl der Schafe von drei auf siebzehn Millionen. Der Grund für diesen Anstieg lag vor allem in den verbesserten Viehzuchtmethoden, die die europäischen Einwanderer mitbrachten. Montevideo wurde zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum der Region. Dank seines natürlichen Hafens wurde es zu einem Umschlagplatz für Waren aus Argentinien, Brasilien und Paraguay. Auch die Städte Paysandú und Salto, beide am Fluss Uruguay, erlebten eine ähnliche Entwicklung.