1776, Frankfurt (Freie Stadt). Silbertaler „Sachsenhausener Brücke“
Prägejahr: 1776 (1-Jahres-Typ!)
Münzort: Frankfurt (Freie Stadt)
Referenz: Davenport 2227, KM-256.
Münzbeamte: Bunsen & Neumeister (BN).
Nennwert: Thaler – Geprägt zur Erinnerung an die Eröffnung der Brücke von Sachsenhausen (Hausen) nach Frankfurt im Jahr 1776!
Gewicht: ca. 28g
Durchmesser: 41mm
Material: Silber
Vorderseite: Drei allegorische Figuren (Tyche als Personifizierung Frankfurts) stehen unter dem Wappen Frankfurts, flankiert von zwei Flussgottheiten, einer männlichen und einer weiblichen. Die weibliche hält eine Brücke (die Brücke bei Hausen), die andere lehnt sich auf einen Bug. Symbole für Handel und Wissenschaft unter zwei Krügen, aus denen die Flüsse Nied und Main fließen. Lateinische Legende durch beleuchtetes Dreieck mit Gottes Auge darin geteilt.
Legende: A DEO ET CAESARE („Für Gott und König!“)
Abschnitt: FRANKFURT
Rückseite: Türmchenförmige Krone auf Kranz, die eine vierzeilige Inschrift enthält. Oben Feingehaltsmarke, darunter Datum (1776), flankiert von den Initialen des Münzbeamten und Rosetten.
Legende: AD NORMAM CONVENTIONIS / X. EINE FEINE MARCK / . B * 1776 * N .Seit jeher existierte auf der Alten Brücke ein besonderer Brauch, die sogenannte Brückenfreiheit. Genau genommen lag die Brücke außerhalb der Stadtmauern und damit außerhalb der Stadt. Jeden Abend wurden die Brückentore geschlossen, das Überschreiten der Brücke bei Nacht war strengstens verboten. Mit der Brückenfreiheit war die Verpflichtung verbunden, den Frieden auf der Brücke zu wahren. Rechtsverstöße auf der Brücke wurden mit drakonischen Strafen geahndet. Eine Illustration des Malers Philipp Uffenbach, die er 1610 für den Frankfurter Brückenturm anfertigte, zeigt dies auf dramatische Weise: Das Bild zeigt drei Männer, die sich auf der Brücke prügeln. Im Vordergrund des Bildes wird demjenigen, der die Schlägerei begonnen hat, die Hand abgeschlagen: „Wer dieser Brucken Freyheit bricht, dem wird seine frevel Hand gericht.“ Anhand solcher Darstellungen wurde die Brückenfreiheit auch Analphabeten deutlich gemacht, die auf der Brücke die Folgen von Streit und Kampf erlebten. Auch das „politische Schatzkästlein“, eine Kupferstichsammlung von Daniel Meissner aus dem Jahr 1630, enthält eine Darstellung der Brückenfreiheit. Neben gängiger lateinischer Formulierungen über Gesetzesverstöße, harte Strafen und Schutz der Rechtschaffenen findet sich auf der Tafel auch der deutsche Text: Dieser Brücken fre heit vermag, Daß niemand drauf be nacht odr tag, Treib frevel, mutwill und gewalt, Sonst haut man ihm die Handt ab baldt.
Sachsenhausen-Nord und Sachsenhausen-Süd sind zwei Stadtteile von Frankfurt am Main. Die Unterteilung in einen nördlichen und einen südlichen Teil hat hauptsächlich verwaltungstechnische Gründe, da Sachsenhausen im Allgemeinen als eine Einheit betrachtet wird. Beide Stadtteile sind Teil des Ortsbezirks Süd.
Insgesamt ist Sachsenhausen der bevölkerungs- und flächenmäßig größte Stadtteil Frankfurts. Er liegt südlich des Mains und grenzt im Westen an die Stadtteile Niederrad und Flughafen sowie im Osten an Oberrad. Sachsenhausen-Süd wird größtenteils vom Frankfurter Stadtwald eingenommen.
Sachsenhausen wurde im 12. Jahrhundert als Brückenkopf Frankfurts gegründet. Die ältesten Dokumente stammen aus dem Jahr 1193. Im Gegensatz zur historischen Innenstadt Frankfurts, die nach britischen Bombenangriffen 1944 bis auf die Grundmauern niederbrannte, ist die Altstadt Sachsenhausens teilweise erhalten. Die Frankfurter Jugendherberge liegt am Flussufer. Die Einwohnerzahl Sachsenhausens beträgt 55.422.
Am Mainufer finden der größte Flohmarkt der Stadt und einige der bekanntesten Museen Deutschlands statt; es wird auch Museumsufer genannt. Hier findet das jährliche Museumsuferfest/Nacht der Museen statt, bei dem alle Museen die ganze Nacht geöffnet sind und ermäßigte Eintrittspreise sowie viele Open-Air-Veranstaltungen auf den Straßen angeboten werden. Sachsenhausen ist für sein pulsierendes Nachtleben bekannt, das über zwei Dutzend Bars, Kneipen und Restaurants in der Altstadt im südlichen Teil des Stadtkerns umfasst.
Die Hauptstraße von Sachsenhausen ist die Schweizer Straße, ein kosmopolitischer Boulevard mit Bars und zwei der traditionsreichsten Apfelweinhäuser Frankfurts, Zum gemalten Haus und Wagner. Apfelweinhäuser, die ihren eigenen Apfelwein produzieren, erkennt man an einem Kranz aus immergrünen Zweigen, der vor dem Haus hängt, oder an einem ähnlichen Bild auf ihrem Schild. Die bekanntesten Apfelweinhäuser Frankfurts befinden sich in der Textorstraße und in der Altstadt, aber solche Kneipen findet man in ganz Südhessen. Überall in der Landschaft sieht man Obstgärten mit Sperling-Äpfeln, und angeblich schreibt das örtliche Gesetz vor, dass Apfelwein das billigste alkoholische Getränk sein muss, das in einem Wirtshaus verkauft wird.
Darüber hinaus gibt es einen brandneuen Teil von Sachsenhausen, der auf dem Gelände des alten Schlachthofgeländes errichtet wurde. Versuchen Sie, das Gebiet vom Deutschherrnufer mit den Nummern 40 und 50 zu finden. Das Gebiet liegt direkt gegenüber dem neuen Sitz der Europäischen Zentralbank auf der anderen Seite des Flusses.
Wahrzeichen Sachsenhausens sind der Henninger Turm und der Goetheturm.
Sachsenhausen ist außerdem Standort der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen.