1923, Deutschland. Große 50-Millionen-Mark-Münze aus Bronze. Notgeld. Prägejahr: 1923. Referenz: Jaeger N 23. Nennwert: 50 Millionen Mark. Gewicht: 29,38 g. Material: Bronze. Durchmesser: 45 mm. Vorderseite: Kopf des Ministers vom Stein links. Gotische Legende rundherum. Legende: MINISTER VOM STEIN 1751-1831 DEUTSCHLANDS MINISTER IN SCHWERER ZEIT. Übersetzt: „Minister vom Stein, Deutschlands Führer in schwierigeren Zeiten“. Rückseite: Aufsteigendes Pferd links. Wert (50 Millionen Mark) im Feld darunter. Legende: NOTGELD DER PROVINZ WESTFALEN – 1923 – Übersetzt: „Notgeld der Provinz Westfalen“ Die preußische Provinz Westfalen prägte einige der spektakulärsten Notmünzen Deutschlands, als die Mark zwischen 1921 und 1924 taumelnd in eine klassische Hyperinflation abrutschte. Wie der deutsche Numismatiker Fritz Reissner 1940 betonte, bestand die Absicht dieser Prägung nicht darin, Umlaufmünzen bereitzustellen, sondern ein numismatisches Denkmal an eine der bis dahin dunkelsten Perioden der deutschen Geschichte zu setzen. Militärische Niederlagen, ausländische Besetzung des Ruhrgebiets und Inflation waren an der Tagesordnung. Die Westfalenmünzen werden seit über 85 Jahren mit Begeisterung gesammelt. Die Provinz Westfalen war von 1815 bis 1946 eine Provinz des Königreichs Preußen und des Freistaats Preußen. Napoleon Bonaparte gründete das Königreich Westphalen, das von 1807 bis 1813 ein Vasallenstaat des Ersten Französischen Kaiserreichs war. Dieser Staat hatte nur den Namen mit der historischen Region gemeinsam und umfasste hauptsächlich hessische und ostfälische Gebiete und nur einen relativ kleinen Teil der Region Westfalen. Obwohl Preußen schon lange Gebiete in Westfalen besaß, hatte König Friedrich Wilhelm III. es vorgezogen, zuerst das Königreich Sachsen einzugliedern. Erst auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 entstand die Provinz Westfalen. Die Provinz wurde aus mehreren verschiedenen Gebieten gebildet: Regionen in Westfalen, die seit vor 1800 unter preußischer Herrschaft standen (das Fürstentum Minden und die Grafschaften Mark, Ravensberg und Tecklenburg)
das Bistum Münster und das Bistum Paderborn, die 1802–1803 von Preußen erworben wurden
die kleine Grafschaft Limburg, erworben 1808
das Herzogtum Westfalen, das nach dem Wiener Kongress unter preußische Herrschaft gestellt wurde. Die nördlichsten Teile des Herzogtums, darunter die Stadt Osnabrück, wurden Teile der Staaten Hannover und Oldenburg.
die Sayn-Wittgensteiner Fürstentümer Hohenstein und Berleburg sowie das Fürstentum Nassau-Siegen (im Jahre 1817)
1816 wurde der Kreis Essen der Rheinprovinz zugeteilt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Provinz 1946 mit der nördlichen Hälfte der Rheinprovinz zum Bundesland Nordrhein-Westfalen vereinigt, 1947 kam noch das ehemalige Bundesland Lippe dazu.