Der Kreuzer, auf Englisch meist Kreutzer, war eine Silbermünze und Währungseinheit, die in den süddeutschen Staaten vor der Vereinigung Deutschlands und in Österreich existierte.
Frühe Geschichte Im Jahr 1559 wurde in allen Südstaaten des Heiligen Römischen Reiches ein Wert von 60 Kreuzern zu 1 Gulden eingeführt, doch die norddeutschen Staaten lehnten den Beitritt ab und verwendeten Groschen anstelle von Kreuzer. Der Kreuzer wiederum war etwa 4,2 Pfennig wert. Somit war ein (goldener) Gulden 60 Kreuzer oder 252 Pfennig wert. Spätere Währungen übernahmen das Standardverhältnis 240 Pfennig = 60 Kreuzer = 1 Gulden.
Süddeutschland 1837–1873 Die Süddeutsche Währungsunion von 1837 verwendete ein System von 60 Kreuzer = 1 Gulden und 1 3/4 Gulden = 1 Thaler, wobei der Kreuzer der alten Kreuzer-Landmünze entsprach. Diese Kreuzer blieben bis zur Dezimalisierung nach der deutschen Wiedervereinigung im Umlauf.
Österreich–Ungarn 1857–1892 Österreich-Ungarn wurde 1857 dezimalisiert und übernahm das System 100 Kreuzer = 1 Gulden, österreichischer Gulden oder ungarischer Forint, 1 1/2 Gulden = 1 Vereinsthaler. Es war auf Ungarisch als krajcár (in der zeitgenössischen ungarischen Rechtschreibung: krajczár), auf Tschechisch als krejcar, auf Slowakisch als grajciar und auf Rumänisch als creiţar oder crăiţar bekannt.