Der Mohur war eine historische Währungseinheit, die in Indien während der Mogulzeit und der britischen Kolonialzeit verwendet wurde. Hier ist ein Überblick über den Mohur:
Herkunft: Der Begriff „Mohur“ leitet sich vom persischen Wort „muhar“ ab, das „versiegelt“ oder „gestempelt“ bedeutet. Ursprünglich bezog er sich auf eine Goldmünze, die von verschiedenen muslimischen Dynastien auf dem indischen Subkontinent, darunter den Moguln, ausgegeben wurde.
Mogulzeit: Während des Mogulreichs (1526–1857) war der Mohur eine Goldmünze mit Standardgewicht und Reinheit. Sie wurde ursprünglich von Kaiser Akbar eingeführt und von nachfolgenden Mogulherrschern weiter geprägt. Das Design des Mohur zeigte typischerweise persische Inschriften und Motive sowie den Namen und Titel des regierenden Kaisers.
Wert: Der Wert des Mohur variierte je nach Faktoren wie dem Gewicht des verwendeten Goldes, der Reinheit und den vorherrschenden wirtschaftlichen Bedingungen. Es war eine Münze mit hohem Nennwert, die typischerweise für große Transaktionen und als Symbol für Reichtum und Prestige verwendet wurde.
Britische Kolonialzeit: Mit der Etablierung der britischen Kolonialherrschaft in Indien wurde der Mohur weiterhin als Goldmünze geprägt. Die British East India Company und später die britische Krone gaben Mohurs mit Abbildern britischer Monarchen und Inschriften in Englisch und Persisch heraus.
Ende der Zirkulation: Der Mohur blieb in Indien bis Anfang des 20. Jahrhunderts als gesetzliches Zahlungsmittel im Umlauf. Mit dem Ende des Goldstandards und der Einführung von Papiergeld nahm seine Verwendung jedoch ab. Die letzten Mohurs wurden für Sammler und nicht für den Umlauf geprägt.
Numismatischer Wert: Mohurs aus der Zeit der Moguln und Britisch-Indiens sind heute bei Sammlern und Numismatikern wegen ihrer historischen Bedeutung, künstlerischen Schönheit und Seltenheit sehr begehrt. Sie werden oft zu hohen Preisen versteigert oder gehandelt, basierend auf Faktoren wie ihrem Zustand, ihrer Seltenheit und ihrer historischen Herkunft.